Die Videoinstallation verknüpft drei geologische und kulturelle Formationen zu einer Erzählung über Stoffkreisläufe und Zeit: den Störmthaler See, die Wimmelburger Schlotten und Fossilien aus Muschelkalk. Im Störmthaler See, einem gefluteten Tagebaurestloch, entstehen weiße Trübungen durch eine gesteuerte Kalkung: Kalziumkarbonat wird eingebracht, um Wasserqualität und pH-Wert zu stabilisieren. Von oben betrachtet erscheinen die künstlichen Kalkwolken wie ein Echo uralter Gesteinsbildung. Unter Tage zeigen die Wimmelburger Schlotten, wie Wasser Landschaft formt. Über Jahrtausende durchspülte es die Ablagerungen des Zechsteins, bis oberirdisch Täler und unterirdisch weitläufige Hohlräume entstanden. Der Tanzsaal, eine monumentale Kammer, verbindet geologischen Prozess und menschliche Nutzung. Aufnahmen von Muschelkalkfossilien verweisen auf ein Flachmeer vor 240 Millionen Jahren. Ihre Abbildungen verwandeln versteinertes Leben in Topografien und Reliefs, Karten einer geologischen Erinnerung. So treten drei Formen von Kalk in Beziehung: das künstlich eingebrachte Kalziumkarbonat im See, die vom Wasser ausgehöhlten Schlotten und die Fossilien als Zeugen einer vergangenen Zeit. Kalk erscheint nicht nur als Material, sondern als Medium: er trägt Erinnerung, markiert Brüche und legt Spuren frei, die sich in unsere Gegenwart einschreiben.
Florian Fischer und Johannes Krell
Ausstellungseröffnung am 30. Oktober, 18:30 im Rahmen des SILBERSALZ Festivals 2025
weitere Öffnungszeiten:
Fr 31.10. (Feiertag) sowie Sa und So je 12:00 – 19:00
Di – Fr 16:00 – 19:00
Mo geschlossen
Eintritt frei
Große Ulrichstraße 13, 06108 Halle (Saale)
Präsentiert wird das Ergebnis der künstlerischen Recherchen der Filmemacher Florian Fischer und Johannes Krell. Beide sind 2025 dazu eingeladen, sich mit dem Thema Wasser und Boden zu beschäftigen.