Spuren an Luthers Talar

Spur eines Geschosses der Märzkämpfe am Eisleber Lutherdenkmal. Die wirtschaftliche Situation Anfang der 1920er verschärfte die soziale Lage der Industriearbeiter. Linke Parteien erhielten großen Zulauf und zielten schon länger auf einen Umsturz. Angesichts des Eingreifens der Staatsmacht in Mitteldeutschland hoffte sie auf spontanen Widerstand der Arbeiter. Eine Streikbewegung formierte sich zunächst allmählich. Mit dem Anarchist Max Hoelz radikalisierte sich die Bewegung zum gewaltsamen Aufstand. Am 22. März 1921 kam es zu gewalttätigen Übergriffen auf die Eisleber Polizei. Hoelz begann streikende Arbeiter und arbeitslose Bergleute mit Waffen auszurüsten und Stoßtrupps zu organisieren, die das Mansfelder Land mit Brandstiftungen, Plünderungen, Bankraub und Sprengstoffattentaten überzogen. Der KPD-Bezirksleitung in Halle entglitt die Kontrolle. Mit der Zerschlagung der letzten von Hoelz geführten Truppe bei Beesenstedt am 1. April brach die Bewegung zusammen.