Weiter ging es über eine kleine Anhöhe in die nächste Senke, wo wir uns fragten: Was bedeutet der Wald für uns als Menschen und welchen Einfluss haben wir auf ihn? Diesen Fragen widmeten wir uns anhand praktischer Beispiele, wie der roten Grünalge und den sichtbaren Spuren von Übernutzung.
Dass die Grünalgen noch nicht lange wieder am Stamm der Bäume zu entdecken sind, wies in diesem Fall auf eine stark verbesserte Luftqualität hin.
“Wie heißt der Baum hinter uns, den wir auch auf den Kupfermünzen in unserem Portemonnaie finden können?”
Nach einer kleinen Einführung zu den gängigen Baumarten, machten sich die Kinder ans Bestimmen. Ausgestattet mit unterschiedlichen Abbildungskarten zu Blättern und Früchten krochen die Kinder durch das Unterholz und versuchten ihre Baumart im Wald zu finden. Dabei wurde über die Unterschiede zwischen Laub- & Nadelbäumen gesprochen, ebenso ging es um ihre individuellen Standortansprüche sowie die darauf angepassten Eigenschaften der jeweiligen Art.
In einem kurzen Input über Ursachen und Verlauf des Klimawandels leiteten wir zum Thema Zukunft des Waldes über.
“Wenn der Klimawandel die Witterung stetig trockener macht, wer von beiden, Eiche oder Birke, hat dann wohl in Zukunft die besseren Karten?”
In diesem Fall ging es um die Fähigkeit der tief wurzelnden Eiche in trockenen Gebieten trotzdem eine ausreichende Wasserversorgung zu haben, was sie zu einem gerne gewählten ‘Klimabaum’ macht. Highlight der Werkstatt war die gemeinsame spielerische Pause auf einer Wiese oberhalb des Waldes. In der ganz großen Gruppe schlüpften die Kinder in die Rolle unterschiedlicher Baumarten, um dann je nach Art von Schädlingen oder Umweltereignissen heimgesucht zu werden. Anfällige Arten fielen um, aber wie bereits besprochen wurde: Vielfalt macht resilient gegen den Klimawandel! Zusammengesackte ‘Bäume’ wurden von den anderen ‘Arten’ aufgefangen. In der letzten Runde stellten die Kinder am eigenen Leib fest, wie es einer Fichten-Monokultur ergeht, die als Flachwurzler von einem Sturm betroffen ist - völliger Kahlschlag - und alle Kinder lachend auf dem Boden.
Geringe Wurzeltiefe und der erste Platz auf dem Speiseplan des Borkenkäfers machen die Fichte zur Verliererin in Zeiten des Klimawandels - vor allem in Reinbeständen.